Die ersten Jahre..
Sieben junge und musikbegeisterte Männer schlossen sich 1920 zu der Musikkapelle "Concordia" zusammen. Es waren Wilhelm Neesen, Fritz Lottmann, Heinrich Grebe, Franz Vogel, Franz Atorf, Wilhelm Wördehoff jun., Wilhelm Wördehoff sen., Hermann Schäfer, Ferdinand Atorf und Karl Schäfer. Ihre ersten Instrumente waren zwei Trompeten, ein Tenorhorn, eine Basstuba, zwei Klarinetten und eine Pauke.
Unter der Leitung des Heinrich Rohm aus Harth übten sie zwei Jahre lang umschichtig in den Häusern der Musiker. Das Üben in den Wohnstuben mag schon frühzeitig den heranwachsenden Nachwuchs geprägt haben. So wird von einer Familie berichtet, dass das Baby in der Wiege bei dem "Lärm" seelenruhig schlief. Später wurde auch aus ihm ein guter Musiker.
Nachdem sie etwa zwei Jahre lang fleißig geprobt hatten, wagten sie die ersten offiziellen Auftritte. Die Uniform bestand damals aus einer einheitlichen Kopfbedeckung - es waren grüne Mützen. Es begann mit dem musikalischen Begleiten der Prozessionen, dem Spielen bei Hochzeiten und Ständchenbringen. Die Mitgliederzahl wuchs und so konnten sie nach weiteren Jahren bei den Schützenfesten in Leiberg und Holtheim auftreten. Die Ausbildung erfolgte in jenen Jahren durch die Herren Rohm und Vogel aus Harth, später durch den Förster Ernst aus Altböddeken.
Der Krieg unterbrach den aufstrebenden Werdegang der Hegensdorfer Musikkapelle und fügte leidvolle Verluste zu. Nach Kriegsende fanden sich wieder 11 Mitglieder zusammen. Gelegenheiten zu offiziellen Auftritten gab es kaum. Umso erfreulicher war es, wenn die Musikkappelle die Kriegsheimkeher des Dorfes mit Musik empfangen konnte. Hinzu kamen offizielle Aufträge, Kriegsheimkehrerzüge in Paderborn am Bahnhof mit freudigen Klängen willkommen zu heißen.
Die 50er Jahre
In den folgenden Jahren wurden Ständchen gebracht, sieben Prozessionen pro Jahr begleitet sowie Beerdigungen von Mitgliedern des Musikvereins und deren Mitglieder gespielt. In guter Erinnerung blieb auch folgendes: Am ersten Mai nachts um 12:00 Uhr spielten die Musiker auf Salmens Berg und begrüßten so für das ganze Dorf hörbar den Wonnemonat.
Herausragende Ereignisse waren in diesen Jahren die Jubiläumsfeier "700 Jahre Heiliges Kreuz" und die Einweihung des Kriegerdenkmals und das Amtsfeuerwehrfest im Jahre 1955. 1953 und 1954 begleiteten sie in Holtheim im Auftrag des dortigen Kriegervereins Beerdigungen. In jenen Jahren ging es einfach zu und man wusste sich zu behelfen: Zum Kriegerfest in Holtheim wurden die Musiker im Jahre 1956 eigens mit einem Viehwagen abgeholt und zum Übernachten in den Wohnhäusern untergebracht. Im selben Jahr sorgten sie in Haaren beim Waldarbeiterfest für Stimmung. Ein weiterer Höhepunkt dieses Jahres war das Priesterjubiläum von Pfarrer Winhoff. 1957 standen der Schützenball in Wünnenberg und die Schützenrechnung in Leiberg auf dem Programm.
1958 begleiteten die Hegensdorfer Musiker zunächst um 10:00 Uhr die Vitusprozession in Haaren. Nachmittags folgte das Vogelschießen. 1959 stand im Zeichen der Neugründung des Sportvereins. Es folgte das Jubelfest der Kameradschaft ehemaliger Soldaten.
Die Entwicklung seit den 50er Jahren
Im Jahre 1952 traten viele Jugendliche der Musikkapelle bei und verhalfen ihr so zu neuem Aufschwung. 1955 übernahm Willi Neesen die Leitung und Willi Atorf wurde Schriftführer. Geübt wurde zunächst in den Häusern der Musiker und dann in der Gaststätte Atorf. Später richteten sich die Mitglieder in einem unbewohnten Haus auf dem heutigen Platz des Springbrunnens einen Übungsraum ein, indem sie ungestört proben konnten. Dieses Gebäude wurde allgemein wegen des Hausnamens Webers die "Wierwerburg" genannt.
Später übten sie im Essraum der alten Schützenhalle. Durch den Bau der neuen Schützenhalle und des Kindergartens im Jahre 1974 bekamen sie zum ersten Mal einen eigenen Vereinsraum, in dem sie Instrumente, Noten und weiteres Zubehör dauerhaft unterbringen konnten. Dieser Raum wurde aufgrund der stetig wachsenden Mitgliederzahl schnell zu klein. 1993 wurde dieser Raum, der sich im Kellerbereich des Kindergartens befindet, von den Musikern in Eigenleistung unterirdisch erweitert.
100 Jahre Musikverein Hegensdorf
Der Vorstand des Musikvereins Hegensdorf im Jahr 2020
Im Jahr 2020 feiert der Musikverein Hegensdorf sein 100-jähriges Jubiläum. Zu diesem Zeitpunkt hat der Verein mehr als 40 aktive Musiker mit denen er 4 Schützenfeste im Jahr musikalisch begleitet. Hinzu kommen diverse musikalische Aktivitäten im Dorfalltag.
Das große Jubiläum wird im Frühjahr mit einem Jahreskonzert und im Winter mit einem großen Tanzabend in der Schützenhalle in Hegensdorf gefeiert.